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Icon recommendedGedanken zum Monatsspruch April 2024

von Pfarrerin Gundula Zachow

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. (1Petrus 3,15)

Liebe Leserin, lieber Leser,

als ich mich noch in der Ausbildung befand, haben wir im Seminar einmal geübt, uns in einer neuen Stelle vorzustellen. Das wirkte auf mich zunächst unnatürlich, war dann aber doch hilfreich. Im geschützten Raum konnten wir uns einmal gründlich darüber austauschen, was wir bei einer ersten Begegnung von uns preisgeben wollen würden. Mein zweiter Versuch, mich vorzustellen, war dann auch schon ganz anders im Wortlaut als mein erster. 

Im Monatsspruch für den April geht es allerdings um unseren persönlichen Glauben, über den wir auskunftsfähig sein sollten. Ist dazu eventuell auch etwas Übung angebracht, frage ich mich?

Wenn ich mir vorstelle, dass jemand mich persönlich so auf den Kopf zu fragt: „Was glaubst du?“; bin ich dann bereit, Rede und Antwort zu stehen? Es kommt natürlich darauf an, wie ich gefragt werde. Kann ich davon ausgehen, dass die Frage ernst gemeint ist und mein Gegenüber ein reales Interesse an meiner Antwort hat? Ist das fragende Subjekt bereit, auch mehr als einen Satz von mir dazu zu hören? Bekomme ich die Zeit, kurz darüber nachzudenken, bevor ich antworte?

 

Jedenfalls wird mir das Antworten leichter fallen, wenn ich schon vorher ab und zu darüber nachgedacht habe, welche Glaubenseinsichten für mich persönlich besonders relevant sind, mir Hoffnung machen und mich tragen. Nur, muss ich sagen, werde ich eher selten nach meiner Hoffnung gefragt. Was ich persönlich glaube, worauf ich hoffe und woran ich mich festhalte, ist in unserer westlichen Gesellschaft mehr und mehr zur Privatsache geworden. Die Frage, die Gretchen so mutig dem Faust stellt: „Wie hältst du´s mit der Religion?“ ist eher ein Tabu. Höchstens die Kinder, die das noch nicht wissen, fragen ganz direkt, z.B.: „Glaubst du an Gott?“ Und sie ganz besonders verdienen eine klare Antwort, die sie die Welt mit großer Neugier für sich entdecken. Überhaupt ist die Frage nach unseren Glaubenseinsichten wichtig für unsere Beziehungen, im Freundeskreis und erst recht in der Liebe. Es ist nicht einfach, wenn nur einer der Partner den Glauben leben möchte. Wie läuft es dann damit im Alltag mit Kindern? Betet man am Tisch, wenn ein Elternteil damit gar nichts anfangen kann? Besucht man den Gottesdienst oder Kindergottesdienst am Sonntag, wenn ein Teil der Familie zu Hause bleibt und traurig ist, dass das Familienfrühstück so kurz ausfällt? Zieht man den Besuch einer evangelischen oder katholischen Kita oder Schule für die Kinder in Betracht? Das alles ist gar nicht so einfach zu entscheiden. Für das Gespräch mit denen, die uns besonders nahe sind, ist es gut, für sich selbst Klarheit gewonnen zu haben: Wie wichtig ist es mir, meinen Glauben im Alltag leben zu können und meinen Kindern damit auch ein Beispiel zu geben; sie mit hineinzunehmen in eine natürliche Frömmigkeitspraxis, die sich in den Alltag integriert und ihnen von meinen Glaubenserfahrungen etwas mitzugeben? Denn ohne, dass wir gemeinsam beten, uns über Fragen des Glaubens persönlich austauschen und durch unsere Lebensgeschichten von erfahrener Gottesnähe erzählen, bleibt das Thema Glaube ein Tabu und darüber, was unsere Hoffnung ist, wabern diffuse Vorstellungen herum. Gegen diese Unklarheit hilft wohl nur üben, damit wir „jeder Zeit bereit sind, Rede und Antwort zu stehen, über die Hoffnung, die uns erfüllt“. Bei uns in der Gemeinde laden wir, nach Möglichkeit, jeden dritten Sonntag im Monat zum Predigtnachgespräch gleich im Anschluss an den Gottesdienst ein – eine gute Übung, das Tabu zu brechen und im geschützten Rahmen darüber zu sprechen, was wir glauben. Sie sind herzlich dazu eingeladen!

ABGESAGT: Orgelkonzert Ines Schüttengruber

50 Jahre Schuke-Orgel

So, 7.2. 18 Uhr
Sophienkirche
Gr. Hamburger Str./Sophienstr.
10115 Berlin
Ort auf der Karte anschauen
Weitere Informationen zum Ort
S Oranienburger Str./Hackescher Markt; U Weinmeisterstr.; Tram M1, M2, M4, M5, M6
Art der Veranstaltung / Kategorie
Konzerte/Theater/Musik
Aufgeführte Werke
Johann Sebastian Bach (1685 - 1750): Toccata und Fuge in d "Dorische" BWV 538
Gregor Hanke (*1990): Präludium und Fuge (2010)
Johann Sebastian Bach: Triosonate Nr. 2 c-Moll BWV 526
Jan Esra Kuhl (*1988): Neues Werk (2020)
Johann Sebastian Bach: Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542
Jan Esra Kuhl (*1988): Wendeltreppe (2013/14) für Orgel und Elektronik

Interpret(en)
Ines Schüttengruber (Orgel)
Zielgruppe
Alle Zielgruppen
Eintritt
10/5€, Karten ab 17:30 an der Abendkasse, kein Vorverkauf
Besondere Hinweise
Die Schuke-Orgel der Sophienkirche wird 50 Jahre alt. Seit ihrer Konstruktion im prachtvollen, barocken Gehäuse der Vorgängerorgel, bietet sie ein besonderes Podium für Neue Orgelmusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Geburtstagsgeschenk werden dem Instrument 2020 neue Werke von vier jungen Komponist*innen auf den Leib geschrieben: Jan Esra Kuhl (*1988), Malika Kishino (*1971), Hyunwha Cho und Dominik Susteck (beide *1977). Die Uraufführung ihrer Werke liegt in den Händen von aufstrebenden Organist*innen mit internationaler Konzerterfahrung. Dazu gehören die Österreicherin Ines Schüttengruber, der japanische Organist Kensuke Ohira und die gebürtige Berlinerin Anna Victoria Baltrusch. Weitere Konzerte mit bedeutenden Orgelwerken der Moderne werden gestaltet von Samuel Cosandey, Martin Lücker und Maximilian Schnaus. Bei allen Orgelkonzerten macht eine Video-Übertragung im Kirchenschiff das faszinierende Handwerk der Organisten hautnah erlebbar.
Eingetragen von:

Ev. Kirchengemeinde am Weinberg + Kultur Büro Elisabeth
Invalidenstr. 4a
10115 Berlin
buero(at)gemeinde-am-weinberg.de
Ev. Kirchengemeinde am Weinberg
Tel.: 030 - 30 87 92 0
Fax: 030 - 30 87 92 19

Weitere Informationen
Weitere Informationen zu Barrierefreiheit der Veranstaltung und des Veranstaltungsortes finden Sie   hier.

Letzte Änderung am: 15.04.2024