Liebe Gemeinde,
es ist so weit. Der Gemeindekirchenrat hat beschlossen, eine neue Gottesdienstordnung einzuführen.
Wir stellen Ihnen und gern auch Interessierten, die nicht so häufig einen Gottesdienst besuchen, den Ablauf eines normalen sonntäglichen Gottesdienstes vor.
Hier wird es künftig Informationen zur Gottesdienstordnung und zu liturgischen Fragen geben.
Ja, das Geläut. Schon damit beginnt der Gottesdienst.
Denn: Die Gemeinde versammelt sich.
Es gibt sogar einen Begriff dafür: Läutkultur.
Wie heißt es so schön in dem 2017 erschienenen Buch von Peter Bubmann( Hg)
„Der Sonntagsgottesdienst. Ein Gang durch die Liturgie“ in dem Beitrag von Johanna Haberer sinngemäß?
Wollte man einem Außerirdischen im Jahre des Herrn 2020 verständlich machen, wie sich Europa anhört, welchen Grundton es hat, wie es klingt, so müsste man unmissverständlich vom Geläut des Kölner Domes erzählen, den Glocken von Santa Maria del Fiore in Florenz; vielleicht von den Glocken von Notre Dame, unzähligen Glocken der Dorfkirchen auf den Erhebungen und in den Tälern unseres Kontinents – ganz sicher aber auch von unserer schönen Dorfkirche hier in Groß Glienicke, möchte ich ergänzen.
Dieses Glockenläuten, das in unserer überwiegend christlichen Kultur so sorgsam für die Rhythmisierung unseres Alltags sorgt. Der Schlag zur vollen Stunde dient der Alltagsorientierung. Sicher. Er ist aber immer auch eine Mahnung zum Gedenken an die Endlichkeit unseres irdischen Daseins.
So läuten wir Trauergottesdienste aus - häufig ein Glockenläuten zu unerwarteter Zeit für die nicht Beteiligten.
Das Gebetsläuten ruft uns zur Aufmerksamkeit auf Gott. Es hat sich in Europa etabliert; kraftvoll, prächtig, kunstreich. Diese Glocken, die ihre eigenen Signaturen tragen, eigene Namen erhalten, kunstvoll bebildert oder gar figürlich geschmückt sind. Sie tragen ihren ganz eigenen Klang in das Dorf hinaus.
Für mich dienen die Glocken unserer Kirche der Wahrnehmung, der Sammlung, der Ordnung, Rhythmisierung des Alltags, der Erinnerung und dem Lob Gottes.
Aufgaben eines Geläuts lassen sich anhand von Glockeninschriften rekonstruieren:
Laudo deum verum, plebem voco, congregob) clerum,Defunctos ploro, pestem fugo, festa decoro,Vox mea cunctorum terror est daemoniorum.
Die Übersetzung lautet in etwa:
Den wahren Gott lobe ich,
das Volk rufe ich,
den Klerus versammele ich,
die Verstorbenen beweine ich,
Krankheit vertreibe ich,
Feste schmücke ich;
meine Stimme ist der Schrecken aller Teufel.
Ziemlich viel, was uns das einfache Glockenläuten sein kann, finde ich.
Herzlich! Ihre Janin Venus
Ordnung
des evangelischen Gottesdienstes
in Groß Glienicke
Einzuführen zu Trinitatis 2020
Glockengeläut
Musik zum Eingang
Lied
Votum zur Eröffnung
L: Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
G: Amen.
L: Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
G: der Himmel und Erde gemacht hat.
L: Persönliche Begrüßung
oder Liturgischer Gruß:
G: Wir loben, preis’n, anbeten dich;
für deine Ehr wir danken,
dass du, Gott Vater ewiglich
regierst ohn‘ alles Wanken.
Ganz ungemessn ist deine Macht,
allzeit geschieht, was du bedacht.
Wohl uns solch eines Herren!
(EG 179,2)
L: Lasst uns beten:
Gebet
G: Amen (gesungen)
(die Kinder gehen, wenn angeboten, in den Kindergottesdienst)
Lk: Die Epistel (oder alttestamentliche Lesung) für den … steht geschrieben …
Lesung
Hallelujavers
(nicht in Passionszeit und an Bußtagen)
Lk: Lesung
Lk: Das Evangelium für den … steht geschrieben …
(Die Gemeinde erhebt sich)
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Gesang
(trinitarische Strophe oder Lied zur Predigt)
Predigt
Predigtlied / Musik / Stille
Abkündigung
Kollektenlied
Fürbittgebet
L: Wahrhaft würdig ist es und recht …
Einsetzungsworte
L: Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht …
Vaterunser
L: Vater unser im Himmel
G: Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen
(Friedensbezeugung:
L: Gebt einander ein Zeichen des Friedens.)
L: Kommt, denn es ist alles bereit.
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Austeilung (Kommunion)
Sendungswort
Danklied oder Dankgebet
(Ende der Abendmahlsliturgie)
Vaterunser
(entfällt hier beim Abendmahlsgottesdienst)
L: Vater unser im Himmel
G: Geheiligt werde dein Name …
Amen
Sendungswort
Entlassung